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Ramadan/Ramazan

15. Oktober bis 16. November 2004

von Atilla Çiftçi

Aus dem IKIB Newsletter Nr. 5 vom 8. Oktober 2004

Da ist sie wieder: Die Vorfreude auf den bevorstehenden Ramadan-Monat. Oder heißt es eigentlich Ramazan-Monat wie im Türkischen? Wie haben es wieder die "Deutschen" geschafft, da ein "D" reinzumogeln? Dieses Jahr werde ich mich bemühen, auch gegenüber meinen deutschen Freunden beim "Z" zu bleiben, um ein wenig "kulturelle Korrekturen" vorzunehmen.

Wie dem auch sei - ein "D" oder ein "Z" macht den Kohl nicht fett (uuups, und sowas zum Fastenmonat) - viel wichtiger ist die erhöhte Intensität bei den Menschen um diese Zeit. Die muslimischen Menschen um mich herum haben die o.g. Vorfreude auf den Monat und das anschließende 3-tägige Ramazan-Fest. Und die "Nicht-Muslime"? Meine christlichen, jüdischen, nicht-religiösen Freunde? Bei ihnen ist auch eine erhöhte Aufmerksamkeit. "Dürft ihr wirklich den ganzen Tag nichts essen?", "Von wann bis wann ist eigentlich der Tag?", "Ist das nicht ungesund", "Dürft ihr denn was trinken?", "Und wie ist es mit dem Sex? Dürft ihr auch keinen Sex haben während des Monats?"...

Klar weiß ich die Antworten darauf. Aber es finden sich jedes Jahr neue Freunde und Bekannte, die mir ähnliche Fragen stellen. Für mich ist das eindeutig: Die Menschen wollen mehr wissen über mich und meine Kultur, und es finden sich immer wieder Unwissende, auch wenn ich seit 33 Jahren hier lebe.

Hier nun die Antworten: Sex dürfen wir haben, und essen und trinken tun wir sogar mehr als in den anderen elf Monaten Nicht-Ramazan. Nur nicht zu den Zeiten, wenn es noch hell ist zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Die meisten Dinge tun wir ja sowieso nur im Dunkeln. Wir sollen uns lediglich besinnen im heiligen Monat. Besinnen auf die wesentlichen Dinge des Lebens. Auf liebe Menschen um uns herum, auf Familie und Freunde, dankbar zu sein für die selbstverständlichen Dinge, wie das tägliche Essen und Trinken. 

Muslim, Christ, Jude, Atheist oder einfach nur Mensch: Ab und an sollten wir uns alle besinnen. Ein wenig Hunger und Durst hilft dabei. Probiert's einfach!



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