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Quema del Diablo

von Julia Keller

Aus dem IKIB Newsletter Nr. 7 vom 26. 11. 2004

Am 7. Dezember wird in der guatemaltekischen Hauptstadt „Guatemala Stadt“ eine Prozession für die „Virgen de la Concepción“, zu Deutsch „Jungfrau der Empfängnis“, veranstaltet. Damit die Prozession ohne Probleme stattfinden kann, wird parallel die Tradition der „Quema del Diablo“, also „Die Verbrennung des Teufels“, gefeiert. Natürlich erwartet man nicht wirklich „Probleme“, sie sind eher symbolisch als Sinnbild für das Böse zu verstehen. Die Prozession ist etwas sehr Religiöses und Katholisches. Alle noch bevorstehenden kirchlichen Feiertage bis zum Jahresende sollen friedlich und rein verbracht werden, also ohne das Böse! An der „Quema del Diablo“ ist sehr schön zu erkennen, wie sich Katholizismus und Aberglaube vermischen. Diese beiden Rituale werden seit dem 16. Jahrhundert am selben Tag durchgeführt und gelten als Auftakt für die weiteren Feiern bis Weihnachten.

Die guatemaltekische Tradition besagt, dass sich der Teufel hinter alten Sachen in Wohnungen und Häusern versteckt, deswegen muss man diesen Ramsch rausholen und verbrennen, um so den Teufel aus dem Haus zu verbannen. Erst nach der Verbrennung kann man voller Erwartung und Vorfreude auf die Feier der „Virgen de la Concepción“ und die restlichen Feiertage sein.

Am Tag säubern die Menschen, vor allen Dingen die Kinder, ihre Häuser. Sie suchen alte Sachen, alte Papiere, gerne alte Schulbücher, Stroh und trockene Äste zusammen. Um 18 Uhr werden dann die gesammelten Sachen auf einen Haufen vor das Haus geschmissen. Die "fogarones" (symbolisch für Reinigung) werden angezündet. Das Ritual dient dazu, sich vom Pech zu entfernen, und den Teufel vom eigenen Zuhause wegzuscheuchen. Außerdem versinnbildlicht das Feuer das Licht der Jungfrau und ihren Sieg über den Teufel.

In den ersten Jahren nach der Gründung der Hauptstadt im Jahre 1776 illuminierten die Feuerhaufen den Weg der Prozession der „Virgen“. Heutzutage wird die Feier gerne mit Feuerwerk begleitet oder es werden „richtige Teufelsfiguren“ aus Pappmaché verbrannt, oft auch Teufel mit bekannten Gesichtern aus der Politik.



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