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Channuka

von Carolin Hannah Reese

Aus dem IKIB Newsletter Nr. 7 vom 26. 11. 2004

Was ist Channuka? Im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung siegten die Makkabäer gegen die griechische Besatzung und reinigten den Tempel von fremden Kulten. Doch als man den siebenarmigen Leuchter, die Menora, anzünden wollte, fand sich nur reines Öl für einen Tag. Der Legende nach brannte der Leuchter dennoch acht Tage lang, so dass genug Zeit blieb, neues Öl für den Tempelkult herzustellen. In Erinnerung daran wird im jüdischen Haushalt acht Nächte lang jeweils eine zusätzliche Kerze an einem speziellen Leuchter, der Channukia, angezündet.

Man kann Channuka auch erklären, indem man von den beliebten Bräuchen erzählt: Man spielt mit einem Kreisel, man singt „Maoz Tsur“, man backt Latkes, eine Art Pfannkuchen. Man kann, in guter jüdischer Tradition, bei der Erklärung des Festes auch eng am Wort haften: Channuka bedeutet „Einweihung“ und bezieht sich damit auf die Reinigung des Tempels.

Allerdings wäre da das Weihnukka-Problem. „Aber Papa“, fragte der kleine jüdische Junge verstört, „feiern die Christen denn auch Weihnachten?“ Mit diesem Witz pflegt mein Vater zu erklären, wie sehr die liberalen Juden in Deutschland einst in die christlichen Bräuche eingebunden waren. Auch heute spielt Channuka in der Praxis jüdischen Lebens eine größere Rolle, als ihm als kleineres Fest des Kalenders eigentlich zukommen sollte.

Zumindest in den Vereinigten Staaten kann man neben Weihnachtdekoration ähnliche „Channuka Decorations“ kaufen. Channuka war auch ursprünglich kein Fest, an dem es Geschenke gab. Aber der Druck der christlichen Umwelt hat es in Europa und den Vereinigten Staaten dennoch zu einem Geschenkfest gemacht - oft wird an jedem der acht Tage eines ausgepackt.

Während die Kerzen angezündet werden, sagen wir traditionell Haneros Halelu, ein Text, der ermahnt, die Kerzen würden für die Zeichen, Wunder und Rettungen angezündet und dürften keinem profanen Gebrauch dienen. Während der ganzen acht Tage von Channuka seien sie „kodesch“, heilig, und man dürfe sie lediglich ansehen. Die Kerzen auf der Channukia sind zweckfreie Symbole. Für was, darüber wird weiterhin diskutiert werden.

Channuka beginnt dieses Jahr am 7. Dezember mit dem Zünden der ersten Kerze und endet am 15. Dezember.

Channuka sameach („fröhliches Channuka“)!



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